Studienplan
Die ikonographisch-ikonologische Methode nach Erwin Panofsky (1892−1968). Ein interdisziplinärer Zugang zu Sinn und Bedeutung in der Kunst – Prof. DDr. R. van Bühren
Der deutsche Kunsthistoriker Erwin Panofsky zählt zu den meistgelesenen Autoren seines Fachs. Bis zu seiner Emigration in die USA 1933 war er Professor für Kunstgeschichte an der Universität in Hamburg. Panofsky lehrte 1935 bis 1962 am Institute for Advanced Study in Princeton (New Jersey).
Das Hauptinteresse Panofskys galt der Erforschung der Bedeutung in der Kunst. Als dreistufige Methode zur Interpretation von Bildern entwickelte er seit 1932 ein ikonographisch-ikonologisches Modell. Die drei Phasen dieser Methode sind: die vorikonographische Beschreibung (von Formen und Motiven: Voraussetzung ist die Vertrautheit mit Gegenständen und Ereignissen), die ikonographische Analyse (Bestimmung des Themas: Voraussetzung ist die Kenntnis von Textquellen) und die ikonologische Interpretation (Erkenntnis der symbolischen Werte: das Kunstwerk als Dokument seiner Zeit oder der Persönlichkeit des Künstlers).
Laut Panofsky erlaubt sein ikonographisch-ikonologisches Interpretationsmodell, den Gehalt oder die eigentliche Bedeutung von Kunstwerken zu erfassen. Seine Methode hatte für die kunsthistorische Forschung eine bahnbrechende Wirkung. Allerdings wird sie bis heute auch kontrovers diskutiert.
Die Vorlesung erläutert die Methode Panofskys mit ausgewählten Werken der bildenden Kunst. Dabei werden die vielfachen Analogien zwischen Kunst und Literatur, Poesie, Philosophie, Religion, Politik usw. deutlich.