Studienplan
Kunstgeschichte und ästhetische Kompetenz – Prof. DDr. R. van Bühren
„Die Schönheit wird die Welt retten“, meinte Dostojewski vieldeutig. Zu unserem Menschsein gehört die ästhetische Sensibilität dazu, heute mehr denn je. Wer sich mit Kunst auseinandersetzt, lernt zu staunen, wächst an kultureller Erfahrung und reift auch als Person. Neue Perspektiven stellen sich ein. Auch für die kleinen Dinge des Alltags ist man aufmerksam. In allen Beziehungen ist das hilfreich.
Solche Fragen sind für junge Menschen relevant. Denn in der heutigen Zeit ist ein großes Verlangen nach Schönheit und Kultur feststellbar. Literatur und Musik, bildende Kunst und Architektur, Film und Fotografie lassen die Welt mit neuen Augen wahrnehmen. Große Werke der Kunst sprechen die Intelligenz und Sensibilität der Menschen an und können ethische Dynamiken freisetzen. Hier bietet sich eine Chance für die Entwicklung sozialer Kompetenzen!
Wie antworten die Familie, Politik, Gesellschaft und Kirche auf diese Realität? Beziehen sie die Kunst in ihre Ausbildung junger Menschen ein? Ein bekanntes Beispiel ist das Christentum, das in der Vergangenheit ein großes Kulturerbe hervorgebracht hat. Heute ist aber vielerorts zu fragen, ob Christen die ästhetische Erfahrung überhaupt noch ernst nehmen. Und nutzen die Lehrer des Christseins die Kunst als einen Lernort der Kultur und des Glaubens? Welchen Beitrag leisten die Menschen unserer Umgebung? Im Blick auf das Verhältnis von Ästhetik und Ethik sowie Kunstgeschichte und Theologie stellt die Vorlesung diese Fragen zur Diskussion.