Studienplan
Michelangelo (1475−1564) als Maler und Bildhauer. Eine kunsthistorische Übersicht – Prof. DDr. R. van Bühren
Michelangelo Buonarroti (1475−1564) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der italienischen Renaissance. Als Architekt, Bildhauer und Maler erhielt er spektakuläre Aufträge von Päpsten, Kardinälen und Patriziern. Die wichtigsten Städte der Arbeit Michelangelos waren Florenz und Rom, die im 16. Jahrhundert um die künstlerische Führungsrolle in Italien konkurrierten.
Giorgio Vasari, ein Zeitgenosse, hatte Michelangelo zum „göttlichen Künstler“ stilisiert. Denn viele seiner Werke zählen zum Großartigsten, das die europäische Kunst hervorgebracht hat. Michelangelo wurde fast 89 Jahre alt. Sein Oeuvre ist deshalb sehr umfangreich. Unsere Vorlesung wird die Hauptlinien des bildnerischen Gesamtwerks Michelangelos prägnant darstellen. Ein Schwerpunkt sind seine Fresken in der Sixtinischen Kapelle. Kunsthistorisch gilt dieser Raum als der bedeutendste Sitzungssaal der Welt.
Im anschließenden Gesprächsaustausch wollen wir nachvollziehen, warum die Skulpturen und Gemälde Michelangelos bis heute ein Millionenpublikum begeistern können. Um die Interpretation zu vertiefen, sind folgende Fragen hilfreich: Warum entwickelte Michelangelo einen athletischen Figurenstil? Erklären sich die physische Spannung und geistige Energie seiner Bildfiguren aus sich selbst, oder liegt eine kreative Absicht zugrunde? Umfasst die kompositorisch-stilistische Schönheit der Werke Michelangelos auch einen ethischen Anspruch? Warum sind die Bilder Michelangelo auch heute relevant?